Ruedihus | Kandersteg | Magazin Zürich

7. März 2017
Hotel-Tipp

Das Ruedihus hat ein Brüderchen

Zum historischen Landgasthof, kam ein weiteres Häuschen, das Himmelrich, dazu. Genauso lebt es sich darin – schlichtweg himmlisch!

2015 berichteten wir zuletzt über das Ruedihus, über ein romantisches Wochenende in Kandersteg. Wir sprachen über die Lockrufe des Naturkenners Adolf Ogi und wie schön das Wandern weit weg der Menschenmassen sei. Der fleissige Leser mag sich daran erinnern. Wir beteuerten auch, dass wir wieder darüber schreiben würden, weil es uns dieses Schmuckstück von Landgasthof so sehr angetan hat. Nun lösen wird dieses Versprechen ein.

Gute Erinnerungen lösen mitunter hohe Erwartungen aus. Diese wiederum bergen Konfliktpotenzial. Zugegeben, diese Gesinnung ist nicht besonders edel, aber eine simple Tatsache. Um es kurz zu machen: Wir steckten Gott sei Dank nicht in der Bredouille. Unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen. Es fing damit an, dass uns Besitzer René Maeder im neuen Chalet, dem Himmelrich, Quartier beziehen liess. «Dieses charmante Häuschen sollte abgerissen werden», sagt Mäder; er liess es darum am alten Ort kurzerhand abtragen und neben dem Ruedihus wieder aufstellen. «Dabei wurde Altes belassen und Kaputtes ersetzt», so Maeder weiter. Stilvoller geht nicht. Romantischer auch nicht. Alles wunderbar in Holz gehalten und fein mit der passenden Einrichtung gemischt. Weil es da so hübsch gemütlich ist, willst du gar nicht mehr rausgehen. Taten wir aber trotzdem. Und zwar bei prächtigstem Herbstwetter.

Die folgende Situation kann ich noch so eindrucksvoll beschreiben, die Schilderung kommt der Realität nicht wirklich nahe. Darum empfehle ich, diese Erfahrung selber zu machen: Setzt euch an die sonnenverbrannte Holzwand vom Ruedihus, bestellt euch einen feinen Tropfen Wein und ein uriges Käsefondue. Geniesst diese Leckereien und lasst derweil den farbenprächtigen Kräutergarten, nur wenige Meter entfernt, auf euch wirken. Hört auf das Plätschern des Brunnens, habt Freude an der intakten Natur rundherum und achtet darauf, dass ihr euch keinen Sonnenbrand holt. Beherzigt das alles und ich wage zu behaupten, hier wollt ihr nicht mehr weg.

«Das Mamilchloch, so der Name der Höhle, führt übrigens 140 Meter in den Berg hinein.»

Apropos plätschernder Brunnen: Dieser wird das ganze Jahr über vom Oeschinensee gespeist. Und zwar mit köstlichem Trinkwasser. Einem kostbaren Gut notabene, das überall auf dem Gelände des Hotels Doldenhorn, zu dem auch das Ruedihus gehört, anzutreffen ist. Hier gibt es eine Vielzahl von Quellen und einen unterirdischen See. Der Eingang dazu liegt gleich oberhalb dem Doldenhorn. Das Mamilchloch, so der Name der Höhle, führt übrigens 140 Meter in den Berg hinein. Manche dieser Quellen sprudeln ganz im Rhythmus der Jahreszeiten. Während einige während den Wintermonaten fast gänzlich versiegen, rauschen andere munter weiter. «Mitunter tosen sie gar wie Wildbäche», sagt Maeder, der von Wasser und dessen Heilkraft seit seiner Kindheit fasziniert ist.

Direkt ins Himmelrich
Auch wir waren begeistert: Von René Maeders Ausführungen, der zünftigen Küche und dem prächtigen Wetter – aber von all dem auch ein bisschen müde. Wie das Wasser suchten auch wir nun unseren Weg. Und der führte uns direkt, und das darf sprichwörtlich verstanden werden, ins Himmelrich. Schliesslich mussten wir Kraft tanken für den Tag danach. Da warteten die Berge auf uns. Und allerlei Abenteuer.

Text: Urs Blöchliger | Fotografie: Urs Blöchliger

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