Frutt Lodge | Melchsee-Frutt | Magazin Zürich

20. Juli 2017
Eindrückliche Bergwelt

In der Frutt Lodge zu Gast

Über eine durchführbare Wanderung zum Mittelpunkt der Schweiz. Und was wir sonst noch taten.

Wo Mittelerde liegt, weiss seit der Verfilmung von «Der Hobbit» und «Herr der Ringe» jedes Kind. Frage ich hingegen, wo sich der geografische Mittelpunkt der Schweiz befindet, fällt die Trefferquote deutlich magerer aus. Schade eigentlich, denn eine Wanderung von der Melchsee-Frutt auf die Älggi-Alp, dort liegt der besagte Punkt, hat auch einiges zu bieten. Romantische Pfade, verträumte Bergseen und eine grandiose Aussicht zum Beispiel.

Jetzt bin ich mal ganz ehrlich und sag, wie es ist: Ich wusste es auch nicht, also das mit dem geografischen Mittelpunkt der Schweiz. Vielmehr bin ich darüber gestolpert; beim Studieren der Wanderkarte nämlich. Und so kam es dazu:

Vergangenes Wochenende waren wir zu Gast bei Melanie und Thorsten Fink, dem Direktorenehepaar in der Frutt Lodge. Und wie es so ist in den Bergen, da wird gewandert und wer stundenlang marschieren will, tut gut daran, sich schlau zu machen. Das taten wir sehr wohl – überdies mit einer gewissen Eleganz. Nämlich bei einen feinen Glas Chablis, musikalisch begleitet von idyllischem Kuhglockengebimmel, mit Blick über den Melchsee auf die Baumgartenalp, die Erzegg und das Balmeregghorn.

Tönt für Unkundige recht brachial, ist es aber nicht wirklich. Was aufs Auge ziemlich beeindruckend wirkt, kann zu Fuss ohne Mühe gemacht werden. Was nicht heissen will, man müsse nicht in Form sein. Rüstig zwar schon, aber nicht topfit. Soviel Selbstreflexion muss sein. Kommt hinzu, dass wir zumutbare Empfehlungen abgeben und nicht potenzielle Wandervögel in Mutlosigkeit stürzen wollen.

Apropos beeindruckend: Hier auf der Melchsee-Frutt gilt dieser Begriff für das gesamte Landschaftsbild. Insbesondere dann, wenn Nebel aufzieht oder sich dunkle Wolken über die Bergspitzen schieben. Fällt dann strichweise etwas Sonnenlicht auf die begrünten Bergflanken, kann dies einem Bühnenstück gleichkommen. Die Beschreibung «grossartig» wäre dann durch «unvergesslich» zu ersetzen. Brennt dann noch ein knisterndes Feuer im riesigen Kamin, kann es gemütlicher nicht werden. Exakt an dieser Stelle wechseln wir vom Chablis zu einem spanischen Razzmatazz aus dem Hause Mas Cantrino. Eine Empfehlung, ganz nebenbei bemerkt, die ich Ihnen ans Herz legen darf.

Grosses Indianerehrenwort
Für den Leser könnte jetzt der Eindruck entstehen, wir hätten nur geplant, aktiv zu sein und stattdessen ausschliesslich gegessen, getrunken und es uns gut gehen lassen. Soviel sei gesagt: das haben wir tatsächlich. Und wie wir das haben. Aber, grosses Indianerehrenwort, wir haben uns das verdient. Nach dem Frühstück nämlich sind wir zeitig aufgebrochen und haben die Umgebung erkundet. Und zwar bergauf und bergab. So intensiv und ausgiebig übrigens, dass wir abends nicht mal die Gelegenheit hatten, im Schwimmbad oder der Sauna zu entspannen. Ganz einfach, weil die Zeit zu knapp war.

Sie bemerken absolut richtig, es gibt allerlei zu tun und zu erleben hier auf der Melchsee-Frutt auf über 1900 Metern, und so ein Tag hat halt weiss Gott nur 24 Stunden. Wobei wir wieder am Anfang wären und ich fairerweise noch folgende Erklärung abgeben will: Heuer haben wir es nicht geschafft; das nächste Mal aber, und das sei gelobt, nehmen wir den Weg zur Älggi-Alp unter die Füsse. Will sagen, hoch zum Blausee, hernach über das Abgschütz runter auf das Sachsler Seefeld und von dort zum Mittelpunkt der Schweiz. Wir freuen uns darauf, Ihnen wiederum berichten zu dürfen.

Text: Urs Blöchliger | Fotografie: Urs Blöchliger

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