26. Oktober 2017
Lese-Tipp
Letzter Halt Bahnhofstrasse
Mit spitzer Feder, tiefschwarzer Tinte und ohne Blatt vor dem Mund, hat Mark van Huisseling einen Roman geschrieben. Ein richtig gutes Buch, finde ich.
Wer Mark van Husseling kennt, und das tun nicht wenige, der kennt den Journalisten namentlich als Verfasser von Kolumnen. Kolumnen notabene, die es in sich haben. Giftig, wie manche behaupten, sind sie zwar nicht, polarisieren hingegen tun sie schon. In eben dieser Manier hat MVH nun einen Roman geschrieben. Warum ich diesen gut finde und um was es geht, das liest sich hier.
Zürich hat seine Figuren. Figuren, über die gelacht, den Kopf geschüttelt, gestutzt und gestritten, für oder gegen die Partei ergriffen wird. Sie produzieren Skandale, dass einem Angst und Bange wird, scheren sich einen Dreck um Konventionen, sind etwas übergeschnappt, in hübscheren Worten ausgedrückt elitär, und werfen grosszügig mit Geld um sich – am liebsten mit unverdientem und fremdem. Wenn irgendwie möglich, beides und mit beiden Händen. Affären haben sie auch und verlieren dabei nicht nur die eigene Familie aus den Augen, sondern auch ihre Bodenhaftung. Letzteres hat fallweise damit zu tun, dass auch vor dem Konsum gefährlicher, sprich verbotener Substanzen nicht Halt gemacht wird.
Verdichtet man Stoff wie diesen zu einem Extrakt, kommt grosses Kino raus. Oder, wie in diesem Fall, ein handfestes Buch. Ein Roman notabene, der vieles ist, langweilig aber ganz bestimmt nicht, der dafür dieses und jenes auf den Punkt bringt, zum Nachdenken anregt und den Leser grinsen lässt. Und weil ich möchte, dass möglichst viele dieses Buch lesen, also kaufen, mache ich etwas, das ich sonst nicht mache. Ich veröffentliche einen Ausschnitt davon. Quasi als Teaser. Here we go:
Das war die Sicht, die Suter auf die Welt hatte: Er war 455 000 Euro up. Die Wirklichkeit aber sah anders aus. Wie anders und wie eines zum andern führt, aber bestimmt nicht zum Guten, dafür ins Chaos, das lässt sich auf 240 geistreichen Seiten in Erfahrung bringen. Beschaffen lässt sich das Buch auf dieser Seite. Erstens durch einen einfachen Klick, zweitens mit einem recht kleinen Investment. Ein Konditor-Frühstück bei Sprüngli, nur als leicht verständliches Beispiel, kostet einige Franken mehr. Köstlich finde ich beides.
Text: Urs Blöchliger | Fotografie: Tobias Stahel
Hi, Urs Blöchliger
Vielen Dank für den Beitrag über meinen neuen Roman „Letzter Halt Bahnhofstrasse“. Hat mich sehr gefreut. Es wäre lässig, falls der eine oder andere Leser von dir auch ein Leser von mir würde – und darum ein Buch bestellt. Keep up the good work. Herzliche Grüsse
PS. Wär mich gerne live und in Action erleben möchte – am 15. Dez., 17.30 Uhr, lese ich im neueröffneten Valsana-Resort in Arosa. Der Eintritt ist frei.
Mark van Huisseling
Lieber Mark. Das ist cool. Wünsche dir in Arosa ein zahlreiches Publikum und viele neue Leser. Nur das Beste für dich und dein Buch. Urs B.
Auch ich habe das Buch gelesen und genossen. Und – viel wichtiger – empfehle es. Als Baslerin in Zürich – und nicht in der Zürcher Upperclass unterwegs – fragt man sich unweigerlich, was ist Fact und was Fiction. Besonders gefallen hat mir wie die Hauptakteure die Bühne betreten. Sprachlich hat es mich nicht in allen Belangen zu überzeugen vermocht. Alles in allem würde ich mich aber über eine Fortsetzung freuen. Und wie wir ja alle wissen, schreibt das Leben die besten Geschichten und liefert sicher genug Facts, um angereichert mit Fiction, einen zweiten Wurf zu landen.
Liebe Judith, grüezi
Danke für deinen Kommentar. Geht mir ähnlich und ich würde mich ebenfalls auf eine Fortsetzung freuen. Möglichst bald. Habe ob Mark’s Schreibstil mehr als einmal gelacht und die einzelnen Figuren rundum genossen. Und wie du es richtig formuliert hast: Das Leben liefert Unmengen an Material für gute Geschichten. Was es zuweilen braucht, ist der richtige Verstärker. Einer, der diese «Abenteuer» auf Papier kriegt.
PS: Lieber Mark, du liest es hier: Eine Fortsetzung muss her 🙂