Maik Neuhaus | Halter AG | Magazin Zürich

2. September 2013
Projekt Limmat Tower

Profidienstleiter Maik Neuhaus

Roland Falk traf den dynamischen und ambitionierten Mittdreissiger auf der betriebsamen Baustelle im Limmatfeld in Dietikon auf ein persönliches Wort.

Vor den Toren Zürichs, auf dem ehemaligen Areal der Rapid in Dietikon, entsteht nach dem Entwurf des bekannten Architekten Hans Kollhoff und unter der Leitung von Halter eine eigene kleine Stadt für 3000 Einwohner. Das Limmatfeld besteht aus elf quartierähnlichen Höfen und einem spektakulären Hochhaus, dem Limmat Tower, der mit 80 Metern Höhe das Limmattal prägt. Hier entsteht eine Verbindung aus Gross- und Kleinstadt.

Maik Neuhaus, was steht hinter der Absicht, den neuen Stadtteil von Dietikon zu konzipieren?
Bis vor fünf Jahren war das Gebiet eine Industriebrache. Wir entschlossen uns mit den Behörden und mit dem Eigner Rapid, einem Hersteller von Landwirtschaftsfahrzeugen, für diese entwicklungsfähige Lage eine neue Nutzung zu konzipieren. Bis 2015 sollen die Pläne, für die rund 670 Millionen Franken investiert werden, realisiert sein.

Wie kam die Firma Halter bei diesem Vorhaben ins Spiel?
Wir hatten schon mit Limmat West in Zürich positive Schlagzeilen gemacht. Dort fädelten wir die Entwicklung eines Areals ein, auf dem nie zuvor gewohnt wurde. Heute gilt Limmat West, dem übrigens niemand eine Chance gab, als wegweisend in Sachen urbanes Wohnen. Und für Halter wurde dieses Vorhaben zur Referenz. Die Firma Rapid konsultierte uns deshalb und gab uns den Entwicklungsauftrag für das etwa 90 000 Quadratmeter grosse Limmatfeld-Areal.

Was alles entsteht denn im neuen Stadtteil?
Rund 1200 Wohnungen, die meisten für Mieter, dazu eine umfassende Infrastruktur mit 12 000 Quadratmetern Gastronomie- und Gewerbefläche, Büros, einem Seniorenwohnsitz und Kindergärten. Die Läden dienen der Versorgung des neuen Quartiers, sollen aber auch attraktiv sein für Kundschaft aus der Region. Das neue Areal ist perfekt situiert: Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist man in knapp 20 Minuten in Zürich, in weniger als einer Stunde in Bern und Luzern oder in einer Viertelstunde am Flughafen Zürich-Kloten.

Die beteiligten Architekten sind zahlreich und äusserst namhaft.
Stimmt, und zwar deshalb, weil wir keine Megastrukturen und keine architektonische Monokultur wollten. Den Gestaltungsplan verfasst hat der Deutsche Hans Kollhoff, ein sicherer Wert ist auch der Österreicher Adolf Krischanitz, und der fünfeckige, 80 Meter hohe Limmat Tower, in dem nur Eigentumswohnungen angeboten werden, ist eine Idee des jungen Zürcher Büros huggenbergerfries. Insgesamt konnten sich 13 Architekten einbringen. Der international renommierte Innendesigner Gaetano Irpinio hat für den Tower zudem sensationelle Innendesignkonzepte entwickelt. Was all diese Leute einbringen, wirkt sehr persönlich, nicht hingeklotzt, sondern wie historisch gewachsen. Deshalb wird es von der Bevölkerung im Umfeld akzeptiert.

Architekten von Rang sind oft Diven. Gibt es bei 13 dieser Sorte kein Machtgerangel im Limmatfeld?
Nein, eigentlich kaum. Ich persönlich empfinde die Zusammenarbeit als unproblematisch und sehr fruchtbar. Alle halten das Projekt für spannend und innovativ. Und für modellhaft in der Schweiz. Entsprechend ziehen alle am selben Strick.

Das Augenfälligste ist der Limmat Tower. Warum die ausgefallene Fünfeck-Form?
Die wurde einerseits bedingt durch die bestehenden Strassenführungen im Limmatfeld. Zudem wollte man einen einmaligen, sich nach oben elegant verjüngenden Blickfang schaffen. Einen, der potente Investoren vom neuen Quartier überzeugt: Fast alle namhaften Banken und Versicherungen zählen dazu. Hochhäuser stehen immer für Raumökonomie und moderne Urbanität. Der Limmat Tower ist zukunftsweisend.

Was heisst das konkret?
Die 98 auf 21 Etagen verteilten Wohnungen sind mit ausgeklügelten Tech-nologien ausgestattet sowie mit der Spitex des Seniorenwohnsitzes verlinkt, falls einmal etwas passieren sollte. Für die Ausstattung werden ausschliesslich erstklassige Materialien verwendet, etwa Naturstein oder weiss gebürstete Eiche. Die Küchen sind von Bulthaup. Einen entsprechenden Eindruck vermittelt die Musterwohnung auf dem Areal. Die günstigste Wohnung im Limmat Tower kostet rund 700 000 Franken, die teuerste 2,5 Millionen. Und zu jeder gehört eine Loggia, was ungewöhnlich ist für ein Hochhaus. Luxus bedeutet hier nicht einfach teuer, sondern gediegen und qualitätsbewusst.

Herr Neuhaus, meine letzte Frage: Wie sieht Ihr nächstes Vorhaben aus?
Da will ich noch nichts verraten. Wir haben allerdings spannende Projekte in der Pipeline und halten Sie auf dem Laufenden.

Text: Roland Falk | Fotografie: Karine & Oliver

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